TIPS zur SEEMANNSCHAFT
Eines der gängigsten Anlegemanöver im Mittelmeerraum ist  das Anlegen römisch-katholisch, also mit dem Heck an die Kaimauer.  Ein Aussteigen über das Heck ist vor allem für die Crew praktisch. Wir unterscheiden ein Anlegemanöver mit Buganker und das Festmachen an der Muring-Leine. Mit einer großen Crew können Sie beide Anlegemanöver problemlos durchführen lassen, sind Sie nur zu zweit müssen die äußeren Bedingungen optimal sein.. 
Erste Voraussetzung für das reibungslose Gelingen des Anlegers ist ein aufgeklartes Deck: Segel und Schoten dürfen weder dem Rudergänger die Sicht nehmen noch zu Stolperfallen werden. Benötigte  Leinen müssen sauber aufgeschossen bereitliegen. Wir benötigen wenigstens zwei ausreichend lange Achterleinen, meistens noch zwei zusätzliche gekreuzte Festmacherleinen. Die normalen Achterleinen werden bereits auf der Klampe belegt, das andere Ende unter dem Relingsdraht außen herum geführt und in großen Buchten aufgeschossen. Die Fender werden ausgebracht, der Bootshaken liegt bereit. Zuerst wird die Anlegesituation in Ruhe beäugt. Strömungen und Windabdrift müssen richtig eingeschätzt werden.
Festmachen an der Muring
Nähern Sie sich vorsichtig rückwärts im rechten Winkel zum Kai. Die Muringleine, links oder rechts (?), können Sie in der Regel nur an der Kaimauer mit dem Bootshaken aufnehmen. Achten Sie darauf, dass diese  mit dem Bootshaken weit genug vom Schiff abzuhalten ist (Schraube!) und nicht selten mit der Hand geführt werden muss. Daher sind Handschuhe (Bewuchs !) notwendig.  Um nicht mit der Kaimauer zu kollidieren vorwärts einkuppeln. Die Achterleinen werden dabei an geeigneten Pollern (Palstek !) oder Festmache-Ringen befestigt und bleiben  in Vorwärtsfahrt unter leichtem Zug. Folgen Sie der Muring-Leine bis zur Kette und ziehen sie eine kurze  Festmacherleine  durch ein Kettenauge und zum Schiff zurück, um sie leicht wieder lösen zu können. Holen Sie die Achterleinen dicht, event. mit Motor- oder Winschunterstützung. Zu den normalen Achterleinen ist die zusätzliche Befestigung mit zwei gekreuzten Festmacherleinen ratsam, die das Boot achtern in Position halten. Ein Achterfender als letzter Puffer zwischen Heck und Kaimauer ist obligatorisch. Beim Ablegen warten bis gelöste Muringleine wieder auf Grund gesunken ist.
Die Muring-Leine verbindet Hauptkette mit Kaimauer Hauptkette verläuft parallel zur Kaimauer Gekreuzte Achterleinen stabilisieren das Schiff
Mit Buganker
Das Anlegemanöver mit Buganker hat natürlich einige Parallelen zum obigen Beispiel. Zuerst müssen Sie Ausschau halten, wo potentielle Nachbarn Ihre Kette haben. Auch Sie sollten mit Kette und Schiff am Schluß rechtwinklig zur Kaimauer liegen. Bei Windabdrift ist das manchmal gar nicht so einfach. Nur nicht nervös machen lassen, notfalls das ganze Manöver wiederholen. Wichtig ist das Zusammenspiel zwischen Ankermann und Rudergänger. Die Ankerkette darf nicht auf einem Haufen im Hafenbecken liegen. Daher muss der Ankermann mit der Bedienung der Ankerwinsch, vor allem der Feststellbremse, sich vertraut machen. Ich setze den Anker ca. 3 eher 4 Schiffslängen vom Kai entfernt und lasse Kette von dreifacher Wassertiefe ausbringen. Bei langsamer Rückwärtsfahrt wird  Anker und Kette ausgerichtet und dann weiter Kette gegeben. Es schadet nicht, wenn man mit die Kaimauer nur mit einigem "Gasgeben" erreicht. Nach Festmachen der Achterleinen muss die Kette dicht geholt werden. Die Kette muss deutlich auf Zug sein - mit Fußdruck prüfen. Kontrollieren Sie den Kettendruck in den nächsten Stunden ruhig noch ein paar Mal.

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