Aus dem Logbuch des Malta-Törns  ...

Revier 2010

Crew 2010

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Hafen Mgarr

Valetta Merchants Street

Wochenmarkt in Siracusa

Sizilien - Malta
Der Törn 2010 führte uns wieder in südliche Gefilde, genauer nach Malta. Die Anreise zur Marina Sirakusa ist über den Flughafen Catania problemlos möglich; selbst in Catania gibt es gute Chartermöglichkeiten. 
Auch in unserer Crew wurde das Törn-Ziel ausgiebig diskutiert: Die Anzahl der Häfen im Revier sind begrenzt, die Schläge nach und von Malta sind ohne Wind arg ermüdend. Umgekehrt ist Malta ein seglerisches Muss und mit ihrer 7000-jährigen Geschichte einzigartig. Besonders La Valetta, gegründet von den Johannitern, oder die alte Kapitale Mdina, sind touristische Leckerbissen.
Uns hat es an Wind nicht gefehlt. Es gab keinen Tag unter Bft. 5. Vor allem auf der Überfahrt nach Gozo waren die stundenlangen Windgeschwindigkeiten von 26 -30 Kts. bei 60 Grad am Wind uns irgendwann fast zu viel. Die sich daraus entwickelnde grobe See verträgt einfach nicht jeder Charter-Segler. Die Temperaturen lagen bei 20 Grad.
29.05.2010 Anreisetag. Wir übernahmen in Siracusa eine Bavaria 49. Siracusa, das griechische Syrakus, ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort. 736 v.Chr. von dorischen Griechen gegründet wuchs es schnell zur größten befestigten Stadt der griechischen Welt. In seiner Blütezeit hatte es, unvorstellbar, eine halbe Million Einwohner. Die Stadt verfügte über eine große Seestreitmacht, die selbst Athen nicht besiegen konnte. Erst die Römer eroberten 212 v.Chr. Syrakus. Der berühmte Archimedes lebte  in dieser Stadt und wurde bei der Eroberung von einem übereifrigen römischen Soldaten getötet.
30.05.2010 Siracusa - Marzamemi  32 sm
Der Hafen von Marzamemi wurde zwischenzeitlich ausgebaut, es gibt genügend Liegeplätze. Marzamemi bietet guten Schutz bei allen Windlagen. Ein Sanitärbereich fehlt mehr oder weniger. In der etwa 1,5 km entfernten Ortschaft gibt es eine ausreichende Anzahl von Restaurants; preiswert sieht aber anders aus. 
31.05.2010 Marzamemi - Gozo/Mgarr  73 sm
Für die Überfahrt nach Malta wünscht man sich natürlich Wind, wir hatten genügend. Wind und Welle gut bei 6 bis 7, ordentlich. Die vorherrschende Windrichtung im Revier ist eigentlich W/NW, so auch bei uns. Daher bot sich eine Überfahrt nach Gozo an. Aber ein stundenlanger Amwind-Kurs bei dieser Wetterlage kann auch zuviel sein. Nicht nur weil die Crew ermüdet. Italienische Charterschiffe kennen nur Schönwettersegelei. Eine Erneuerung von Fensterdichtungen ist gar nicht vorgesehen. Wir haben entsprechend bei den Wetterverhältnissen zwei Kabinen völlig unter Wasser gesetzt und auch keine Rückvergütung dafür erhalten; italienische Verhältnisse eben. Die Vercharterfirma heisst übrigends Jonio-Yachting, nur zur Info.
Malta ist in der EU und es gibt, im Gegensatz zu einigen anderen Beschreibungen, keine Einklarierungspflicht mehr. Es war mir in Mgarr nicht möglich, einen Hafenmeister oder eine Portverwaltung zu finden, um die Hafengebühren zu bezahlen. Es interessiert sich auch niemand dafür. Man mache sich ergo auch keine Sorgen darüber.
01.06.2010
Gozo/Mgarr - La Valetta 17 sm
Comino liegt zwischen Malta und Gozo. Wir wollten eigentlich in der Blauen Lagune, einem vielbesuchten Ankerplatz zwischen Comino und Cominoto, frühstücken. Die Beschreibungen über diese Badebucht sind völlig überzogen. Die sehr enge Bucht ist nach W/NW völlig offen und eignet sich daher nur für Windstille. Zum Baden und Ankern scheint mir die Ankerbucht von San Niklaw oder Santa Marija, oder die St.Paul´s Bay besser geeignet. Wir frühstückten im Grand Hotel von Gozo wunderbar und dann ging es raumschots weiter nach La Valetta. Im Marsamxett Harbour/ Marina Msida sind alle Liegeplätze offiziell fullfilled, aber man findet etwas ohne Kosten. In der offiziellen Grand Harbour Yachting Marina kostet eine Bavaria 49 ca. EUR 90.- die Nacht, aber man liegt natürlich auch luxuriös.
02.06.2010 La Valetta/Malta 
Der maltesische Archipel zog seit der Frühgeschichte als Schnittstelle zwischen östlichen und westlichen Mittelmeer schon immer die jeweils existierenden Großmächte zur Herrschaft an.
Phönizier, Griechen, Karthager, Römer, Araber, Normannen, Türken, Johanniter, die Liste ist lang. Seit 1800 war Valetta britischer Flottenstützpunkt, später britische Kronkolonie, unserem englischen Segelfreund Horatio Nelson diente Malta zur Versorgung seiner Schiffe. 
La Valetta ist eine Tagesstadt. Bis auf wenige Restaurants hat ab 19:00 Uhr alles geschlossen, der Busbetrieb ist eingestellt. Unglaublich, aber wahr !
Wir haben einen interessanten Tagesausflug unternommen. Die St.John´s Co-Cathedral darf nicht ausgelassen werden. Mit einem Kleinbus haben wir weitere Stadtteile, wie den Three Cities und den touristischen Zentren St.Julian´s und Sliema, besucht. Besonders beeindruckend war die alte Kapitale Mdina, die etwas außerhalb liegt.
03.06.2010 Malta - Porto Palo/Marzamemi  77 sm
Mit einem Halbwindkurs bei konstanten 16 - 20 Kts W nur unter Genua zurück nach Sizilien.  Porto Palo ist entgegen den Beschreibungen völlig ungeeignet: Offen nach W/SW und frei von Hafenversorgungen, dafür vollgestellt mit Fischerbooten. Nach einem kleinen Schlenker durch Hafen und Bucht sind wir weiter nach Marzemi. Der Wind frischte wieder auf über 25 Kts. W auf  und so übernachteten wir in  Marzamemi. 
04.06.2010 Marzamemi - Siracusa 30 sm
Zum Abschluß gab es den ersten warmen Segeltag
bei gemütlichen 12 - 14 Kts aus W, später rückdrehend nach O, und Temperaturen erstmalig um 25 C.
05.06.2010 Siracusa und Heimflug
Am Morgen nach Frühstück in einem italienischen Cafe noch den Wochenmarkt von Siracusa besucht. Schade, dass man nur wenig mitnehmen kann.



 

Wichtige Informationen: Basis-Info, swimming, safety

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