Aus dem Logbuch ....
Segeln im
südlichen Ionischen Meer ist weiterhin ein Segeln in einem unverdorbenen Revier. Die Menschen sind herzlich, das Segeln ist nicht so durchkommerzialisiert, wie in vielen anderen Revieren. Nachdem wir 2002 von Korfu aus eher die nördlichen, ionischen Inseln bereist haben, waren wir 2018 im südlichen Teil. Die Flugverbindung nach Preveza ist problemlos, eine halbe Autostunde von Lefkas entfernt.  In Lefkas gibt es unzählige Charter-Möglichkeiten. SunSail ist eine gut organisierte Charterfirma und zu empfehlen.

Revier2018

Sunsail5
Crew2018

wreckbay

Kalamos  

 

   
02.06.2018 Flug Stuttgart - Preveza ca. 2:10 Stunden; problemlos. Eine SunSail / Jeanneau 51 übernommen und eingeräumt. Ein relativ neues, gut gewartetes Schiff !
03.06.2018 Levkas - Phiskardon 25 sm
Wir durchfahren den Kanal von Levkas und sind direkt im Herzen des Reviers. An Skorpios, Onassis seiner Insel, vorbei, ist Fiskardon auf der Insel Kefalonia unser erstes Tagesziel. Der Hafen ist natürlich Überfüllt. Mit Buganker und 3 Heckleinen finden wir aber einen brauchbaren Ankerplatz an der Westseite. Restaurant Elli können wir als Tip nur bestätigen. 
04.06.2018 Phiscardon - Agios Nikolaos 38 sm
Wir durchfahren den Kanal zwischen Kefalonia und Ithaka. Am Vormittag gibt es im Revier nur wenig Wind. Die Afternoon Breeze stellt sich aber fast immer ein. An diesem Nachmittag mit SW 7 Bft. ein wenig zu umfangreich und vor allem aus der falschen Richtung. Dafür werden wir in Ag.Nikolaos von Costa zum Anlegen mit Muring und Heckleinen eingewiesen, Wasser und Elektrik frei, dafür Abendessen in seinem Lokal; ein in Griechenland völlig normaler Deal. 
05.06.2018 Agios Nikolaos - Ormos Keri 38 sm
Ag. Nikolaos mit seiner  einfachen Pier ist Ausgangspunkt für die Wreck Bay, die wir am späten Vormittag besuchen. Wreck Bay an der Nordwestseite von Zakynthos ist ohne Frage die meistfotografierte Bucht im Ionischen Meer. Bühnenreif liegt das Wrack des Frachters PANAGIOTIS an Land. Das Schiff strandete vor über 40 Jahren, vollgefüllt mit geschmuggelten Zigaretten, von Kapitän und Crew verlassen, nachdem die Küstenwache das Schiff aufbringen wollte. 
Es ist schon erstaunlich wie aus einem verrosteten Wrack so eine Touristenattraktion wurde. Die Bucht wird zur Mittagszeit von Ausflugsbooten überrollt, die unzählige Touristen an den Strand karren. Wir fahren weiter zur Südspitze von Zakynthos Ak.Marathia und ankern an der Westseite der Bucht von Langanas bei Ormos Keri. Der Süden von Zakynthos ist die Heimat der vom Aussterben bedrohten Unechten Karettschildkröte. Ormos Keri hat zahlreiche Restaurants vorzuweisen. Vom Nationalpark zum Schutz der Tiere ist nichts zu spüren.
06.06.2018 Ormos Keri - Poros 38 sm
Die Windverhältnisse sind eher bescheiden. Eine südliche Nachmittagsbrise bringt uns dann doch nach Poros am südöstlichen Teil von Kefalonia. Festgemacht wird vor Buganker mit Heckleinen zur Pier. Es gibt ausreichend Tavernen. Das einzige Mal. dass wir Hafengebühren (in Höhe von € 5.98 !) entrichten müssen. Dabei gibt es ein seltsames Kompetenzgerangel zwischen einem jugendlichem Hafenmeisterschauspieler und der nicht zuständigen Civil Coast Guard (?). Wir wissen nicht, ob andere Crews auch Hafengebühren entrichten müssen. Griechenland im Kleinen ist wie Griechenland im Großen !.
07.06.2018 Poros - Kalamos 35 sm
Weiterfahrt bei sonnigsten Wetterbedingungen unter Motor. Wir machen Mittagspause in der völlig überfüllten One House Bay auf der Insel Atokos. Offensichtlich hatten alle die gleiche Idee. Bei Schwachwind aber kein Problem bezüglich Ankersalat. Nebenbei: Wer noch nicht das richtige Weihnachtsgeschenk hat, Atokos kann man kaufen. der Preis ist z.Zt. bei ca. 45 Millionen Euro (www.vladi-private-islands.de) Atokos heisst, frei übersetzt, die Unfruchtbare. Es hat kein Wasser, dafür viel Felsen.
Kalamos ist chaotisch überfüllt, da für viele Crews letzter Tag vor dem Heimathafen. Für Ordnung sorgt Georg, wie in allen Hafenhandbüchern beschrieben. Ohne ihn würde es sicherlich nicht gehen. Am Schluß liegen alle im Ankerpäckchen, nebeneinander, voreinander, egal wie. Alle gehen in die Taverne von Georg zum Abendessen. Strand und Hafengelände ist mit Tischen vollgefüllt. Es waren sicherlich über 300 Gäste.
08.06.2018 Kalamos - Levkas 23 sm
Wir lassen uns Zeit mit dem Ablegen. Nach gutem Frühstück bei "Il Panino" umrunden wir Kalamos ostwärts. Danach kommt Wind auf. Ein potentielles Gewitter erweist sich als harmlos und wir machen noch einen Badestop in der Bucht Artherinos von Meganissi.
Mit SW 27 Kts. geht es raumschots zurück nach Lefkas. Nach dem Anlegen nimmt Wind immer weiter zu. Wir sind zufrieden, dass wir fest sind. 
09.06.2018 Rückflug nach Stuttgart
Fazit:
Griechenland ist Griechenland, das Ionische Meer besonders. Hier ist alles etwas grüner, alles etwas ursprünglicher, alles etwas einfacher, ein herrliches Segelrevier. Natürlich keine Hafenanlagen im heutigen Sinne, meistens keine Duschen oder Toiletten. Man muss sich behelfen. Aber viel Stimmung und Gefühl, Griechenland eben. Daher unsere Empfehlung.
  



  
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